Vinyasa Flow

Vinyasa Flow – eine besondere Art Yoga zu praktizieren

Einheit von Körper, Geist und Seele

Yoga bedeutet die Einheit von Körper, Geist und Seele. Yoga kann dir dabei helfen, die eigene Gesundheit zu erhalten, dich von Krankheiten und Verletzungen schneller zu erholen und in empfundenen Stresssituationen gelassen zu bleiben.

Mit Yoga kannst du inneres Gleichgewicht und Balance in deinem Leben finden. Du kannst lernen, dir deiner selbst, deinem Körper und deinem Geist bewusster zu werden. Die Kombination aus körperlichem Training und bewusster Atmung während der Übungen hilft dir dabei, ganz bewusst auf den eigenen Körper zu hören, in dich selbst hinein zu horchen und wahrzunehmen, wie es sich anfühlt, wenn du “mehr” gibst oder auch mal etwas “fauler” wirst und “weniger” gibst. Die Yoga-Übungen helfen dir dabei, im Hier und Jetzt zu bleiben und dich voll auf den Moment zu konzentrieren. Diese Erkenntnisse sind allen Yoga-Stilen gemein. Worin genau liegt – zumindest für mich selbst – das Besondere im Vinyasa Flow?

Vinyasa Flow – Ursprünge und Besonderheiten

Zunächst einmal ein paar Erläuterungen zum Ursprung des Vinyasa Flow Yoga: Die Ursprünge des Vinyasa Flow Yoga liegen im Ashtanga und Hatha Yoga. Ashtanga wurde durch den indischen Yogi Pattabhi Jois letztlich auch in der westlichen Welt bekannt, da dieser seine Schule auch für Westler öffnete und diesen somit die Lehre des Ashtanga Yoga zugänglich machte. Es handelt sich hierbei also um einen traditionellen Yoga-Stil, der sich genauestens an die spezifische Abfolge bestimmter Stellungen (Asanas) hält. Alles wird in einer ganz bestimmten Art und Weise durchgeführt. Jede Asana wird fünf Atemzüge lang gehalten. Jeder Übergang von einer zur nächsten Asana dauert einen Atemzug lang. Die wohl bekannteste Sequenz aus dem Ashtanga Yoga sind die so genannten “Primary Series”. Das Hatha Yoga ist ebenfalls ein traditioneller und vor allem historischer Yoga-Stil, bei dem besonders die einzelnen Asanas im Fokus der Praxis liegen. Pranayama, also das yogische Atmen, und ebenso die Meditation spielen im Hatha Yoga eine sehr wichtige Rolle.

Vinyasa Flow Yoga bezeichnet hingegen eine eher zeitgenössische, dynamische und vor allem kreative Form des Yoga. Die einzelnen Sequenzen können hierbei sehr kraftvoll ausgeführt werden oder sind eher sanfte, langsame Flows. Die Intensität und Vielfältigkeit hängt immer sehr stark vom Yoga-Lehrer ab, der die Sequenzen anleitet. Der Yoga-Lehrer kann den Fokus beispielsweise auf Themen wie “Kräftigung”, “Flexibilität” oder auch “Rückbeugen” (backbends) und “Drehungen” (twists) legen. Die Yoga-Stunde kann sich an den “Chakren”, den sieben Zentren spiritueller Kraft im menschlichen Körper, den “Bandhas”, speziell eingesetzten Muskelkontraktionen, oder auch an der Yoga-Philosophie im Allgemeinen orientieren.

Der eigenen Kreativität freien Lauf lassen

Die Schönheit von Vinyasa Flow ist für mich in erster Linie die Kreativität. Lass deiner Kreativität freien Lauf! Jeder Mensch ist auf seine eigene Weise kreativ, und diese individuelle Kreativität zeigt sich in ganz besonderer Weise in der Praxis von Vinyasa Flow. Während meines eigenen Yoga Teacher Trainings lernte ich bei einer Yoga-Lehrerin, die selbst lange Zeit als Tanzlehrerin unterrichtet hatte. Ihrer Passion für das Tanzen verlieh sie durch die individuelle Gestaltung ihrer Yoga Classes Ausdruck, und ich konnte wie jeder Andere auch ihre Leidenschaft für den Tanz während des Yoga-Unterrichts spüren. Doch auch beim Vinyasa Flow Yoga sind die korrekte Positionierung und die Atmung sehr wichtig. “Flow” bedeutet nicht “Schnelligkeit”. “Flow” meint vielmehr ein “ständiges in Bewegung bleiben”, keine hektischen oder schnellen Bewegungen, sondern aufeinander abgestimmte und folgende Asanas, die sanft und bewusst ausgeführt werden.

Während des “Flow” solltest du dir über die Stellungen bewusst sein und auf deinen Körper hören, der dir sagt, wie weit du heute gehen möchtest. Deine Atmung gibt dir hierbei gutes Feedback, ob du noch fokussiert bist oder ob du vielleicht schon zu viel machst. Wenn deine Atmung nicht mehr normal fließt, solltest du lieber einen Gang zurückschalten und dich wieder mit deinem Atem verbinden. Jede Bewegung und jede Haltung sind mit der Atmung verbunden. Der Atmung kommt beim Yoga eine gesonderte Bedeutung zu, da sie die Verbindung zwischen Körper und Geist schafft. Der “Flow” von der einen in die nächste Pose ist abhängig von der jeweiligen Pose immer mit der Einatmung oder der Ausatmung verbunden. Beim Halten der einzelnen Posen spielt der Atem eine ebenso wichtige Rolle. Er hilft dir dabei, im Moment zu verweilen und deine Gedanken ziehen zu lassen.

Stay focused – Die Ujjayi-Atmung

Die Ujjayi-Atmung ist eine Form der Atmung, die du gut während deiner Vinyasa-Praxis praktizieren kannst. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Atemtechnik, die dir dabei hilft, die Atmung zu regulieren. Die Ujjayi-Atmung ist eine sehr sanfte Atmung, die in der Kehle entsteht und einen “kehligen” Sound produziert, der mich immer an Wellen im Ozean erinnert, die sanft ans Ufer rollen. Diese Technik hilft dir dabei, dich während der Yoga-Praxis zu konzentrieren und dich ganz auf den Moment zu fokussieren. Durch das Praktizieren der Ujjayi-Atmung wird deine Atmung viel ausgedehnter und du kannst länger in den einzelnen Asanas verweilen. Deine Yoga-Praxis wird wesentlich intensiver, wie eine tiefe Meditation. Darüber hinaus eröffnet dir die Ujjayi-Atmung weitere Benefits wie die Erwärmung des eigenen Körpers und das Lösen von Verspannungen im Körper. Sie hilft dir auch dabei, deine Gedanken ziehen zu lassen und ganz bei dir zu bleiben.

Schau dir auch unseren Blog über die Atemtechnik Pranayama und Surfen an.

Mein ganz persönliche Yogareise

Meinen ersten Yoga-Kurs habe ich mit 20 besucht. Große Erwartungen hatte ich eher nicht. Vor allem habe ich nicht erwartet, dass es mein Leben so sehr verändern würde. Eigentlich wollte ich das Ganze nur mal ausprobieren, obwohl ich anfangs befürchtet habe, dass es mir wahrscheinlich zu spirituell werden könnte (An “so etwas” glaube ich ja eigentlich nicht!). Die Yoga-Lehrerin, die mich bei meiner ersten Yoga-Stunde erwartete, entsprach dann in keinster Weise dem Bild, das ich bis dato von einer Yoga-Lehrerin in meinem Kopf hatte. Nach meiner ersten Stunde bei ihr, wurde ich zum wöchentlichen Besucher ihrer Hatha Class – und das sollte sich auch in den nächsten 8 Jahren nicht mehr ändern.

Anfangs war die Yoga Class nichts weiter als eine sportliche Aktivität für mich. Doch mit der Zeit begriff ich, dass regelmäßige Praktizieren des Yogas mehr als nur meine physische Kraft und Flexibilität verändert hatte. Eine der größten Erkenntnisse, die ich durch Yoga gewinnen konnte, war es, mehr auf mich selbst zu hören. Denn der eigene Körper sagt dir immer genau, was er gerade braucht. Eine weitere Erkenntnis, die ich gewann, war die, dass es unglaublich wichtig ist, sich Zeit nur für mich allein zu nehmen. Diese Einsicht klingt simpel, doch hilft sie tatsächlich sehr dabei, eine gute Work-Life-Balance zu erreichen. Ich habe immer viel und lange gearbeitet. Doch diese eine Stunde Yoga während meiner Mittagspause hat so viel verändert und gibt mir auch heute noch die Kraft für die Entscheidungen, die ich jeden Tag treffe.

Als ich mich vor einiger Zeit dazu entschied, meine Heimat in der Schweiz zu verlassen und in das beliebte Surf- und Reiseland Sri Lanka zu gehen, konnte ich die für mich so wichtig gewordenen Kurse bei meiner Yoga-Lehrerin nicht mehr besuchen. Da ich meine Yoga-Praxis jedoch auch am Indischen Ozean nicht missen wollte, entschied ich mich kurzerhand dazu, selbst ein Yoga Teacher Training zu absolvieren. Jetzt kann ich mir jeden Tag selbst meine ganz persönliche Yoga-Stunde geben, umgeben von tropischen Dschungelklängen und dem Rauschen des Ozeans.

Wenn Du mehr über meine zweite Leidenschaft das Surfen erfahren möchtest, schau Dir auch die folgenden Blogbeiträge an:

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Geschrieben von Vivi