Surf Saison auf Sri Lanka
Sri Lanka liegt mitten im Indischen Ozean an der Südost-Spitze Indiens und lockt ganzjährig mit 28°Celsius Wassertemperatur, tropischem Klima, paradiesischer Natur und ganzjähriger Wellengarantie. Zu welcher europäischen Jahreszeit es im Surf- und Reiseland Sri Lanka surftechnisch am besten ist? Das lässt sich nicht einfach mit einer starren Jahreszeitangabe beantworten. Warum? Das erklären wir dir in diesem Blog.
Sri Lanka hat zwei Hauptzonen, in denen es zahlreiche Surfspots und konstant gute Bedingungen zum Surfen gibt. Die Südwestküste, wo es ganzjährig möglich ist, zu surfen und die Ostküste rund um die Bucht von Arugam Bay, wo es hauptsächlich in den Monaten Mai bis September konstant gute Surfbedingungen gibt. Beeinflusst wird dies vor allem durch die unterschiedlich großen Wellen, die vom Süden her auf die Insel zurollen. Diese sind in der Zeit von Oktober bis April kleiner und von Mai bis September größer. Dazu kommt, dass Sri Lanka trotz seiner kleinen Fläche von gerade einmal 65.610 km² genau in zwei unterschiedlichen Monsun-Regionen liegt. Die Monsun-Grenze verläuft praktisch einmal quer durch die Insel. Dabei bringt der Monsun nicht nur Niederschlag mit sich, sondern auch Wind. Dieser beeinflusst die Wellen und somit auch die Surfbedingungen vor Ort.
Die Wellen, die wir in Sri Lanka surfen, werden nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, durch den lokalen Wind erzeugt, sondern durch Stürme, die weit entfernt irgendwo im Indischen oder Antarktischen Ozean wüten. Als grobe Faustformel gilt hier: Je weiter weg von der Küste, umso besser die Wellen! Stell dir einfach einen Stein vor, den du in einen See wirfst. Dort, wo der Stein auf die Wasseroberfläche trifft, ist der Sturm, dessen Winde die Wellen entstehen lassen. Je weiter die sich daraus bildenden Wellen im Anschluss durch den Ozean wandern, desto geordneter und perfekter formen sich die kreisförmigen Linien, bis sie nach langer Reise schließlich auf das Ufer treffen. Die Wellen, die wir in Sri Lanka surfen, rollen dabei immer aus südlicher Richtung auf die Insel zu.
Da im europäischen Sommer auf der Südhalbkugel unseres Planeten Winter herrscht, sind die Stürme, die zu dieser Zeit im Indischen und Antarktischen Ozean entstehen, wesentlich stärker und die Wellen, die von dort aus in Sri Lanka ankommen, dementsprechend größer und kraftvoller. Wichtige Information hierzu: Wenn Wellen frontal auf das Ufer treffen, kommen sie in ihrer vollen Größe dort an. Je mehr das Ufer von den anrollenden Wellen abgewandt liegt, desto kleiner sind die Wellen, die dort brechen. Das Konzept von Wellen kennen wir ja auch aus anderen Bereichen, nämlich wenn wir beispielsweise von Schallwellen reden. Das Konzept wird ein wenig klarer, wenn du dir vorstellst, dass du eine Unterhaltung im selben Raum führst. Steht dein Gesprächspartner dir direkt gegenüber, hört ihr euch laut und deutlich. Gehst du um eine Ecke in den Nachbarraum, hört ihr euch immer noch, aber eben nicht mehr ganz so laut.
Da die Südküste Sri Lankas direkt den Wellen zugewandt ist, kommt hier jede noch so kleine Welle direkt an und wir haben an 365 Tagen im Jahr surfbare Wellen (Juhu!). Der Osten der Insel rund um Arugam Bay liegt dementsprechend etwas abgewandt von den frontal auf die Insel zurollenden Wellen. Hier kommen nur die größeren und kraftvolleren Wellen an, die im europäischen Sommer – also im stürmischen Winter auf der Südhalbkugel – entstehen. Die Wellenqualität ist in dieser Zeit sehr gut für Surfer, die bereits ein fortgeschrittenes Surflevel haben und sich an den Surfspots durchsetzen können, da diese in der Zeit sehr hoch frequentiert sind. Im europäischen Winter dringen die kleineren Wellen nicht mehr bis zum Osten der Insel vor. Darum spricht man nur für die Monate Juni bis August von High Season für die Ostküste. In den übrigen Monaten herrscht hier leider eher Wellenpause.
Wir Surfer an der Südküste haben es da ein bisschen besser, da hier wie gesagt an 365 Tagen im Jahr surfbare Wellen an den Stränden und Riffen ankommen. Im europäischen Sommer sorgt die höhere Wellengröße aber auch an der Südküste für Veränderung. Wir wählen daher häufig andere Surfspots als im Winter aus, die meist in geschützten Buchten liegen, da die entstehenden Wellen teilweise einfach zu groß sind. Es gibt aber auch Surfspots, die erst ab einer bestimmten Wellengröße laufen. Dafür gibt es andere Spots, vor allem Riffe, die zwar in den europäischen Wintermonaten konsistent laufen, im Sommer aber aufgrund der erhöhten Wellengröße nicht funktionieren. Gesurft werden kann aber immer irgendwo und es findet sich für die verschiedenen Könnenstufen stets die richtige Welle!
Unsere drivethru Surfcamps liegen genau zwischen den beiden Monsun-Regionen an der südlichsten Spitze der Insel. Welche Vorteile das mit sich bringt? Der Nordost-Monsun, der über den europäischen Winter herrscht, sorgt für starke Regenfälle im nordöstlichen Teil der Insel und bringt nordöstliche Winde mit sich, die – bis sie hier unten an der Südküste angekommen sind – nur noch ein „laues Lüftchen“ sind. Somit haben wir hier nur selten Wind und können an den meisten Stunden des Tages perfekte und cleane Wellen surfen. Der über den europäischen Sommer herrschende Südwest-Monsun sorgt für konstanten Westwind an der Südküste. Dadurch kann man einen Teil der Spots – wie bereits angesprochen – hier nicht mehr surfen. Die Wellen sind für diese Spots einfach zu groß und der seitliche Wind „verbläst“ die Wellen. Andere Spots hingegen, die über die Wintermonate gar nicht funktionieren, laufen zu dieser Jahreszeit den ganzen Tag. Du willst mehr über die Surfspots der Insel erfahren?
Unsere Empfehlungen:
Wenn es also dein Anspruch ist, alle Riffe entlang der Südküste zu surfen, solltest du auf jeden Fall im europäischen Winter hierherkommen. Suchst du hingegen entspannte Wellen zum Üben, egal ob du Anfänger bist, schon deine ersten Erfahrungen beim Surfen gesammelt hast oder fortgeschrittener Surfer bist – findest du im Süden das ganze Jahr über gute Bedingungen. Vorteil im Sommer: Es sind wesentlich weniger Menschen auf der Insel, sowohl im Line-Up als auch an Land. Wobei die Zahl der Touristen auch hier in den letzten Jahren zugenommen hat. Immer mehr Hotels und Restaurants haben nun auch ganzjährig geöffnet. Wir selbst hatten nach unserer ersten Sri Lanka-Saison eigentlich geplant, unser Surfcamp während der europäischen Sommermonate zu schließen. Doch als es dann Sommer wurde, wollte einfach niemand vom Team so richtig den Süden verlassen. Wir sind ganzjährig für dich vor Ort und finden immer die richtige Welle und den passenden Surfspot für dich – egal ob im Sommer oder im Winter! Lust mit uns in Sri Lanka zu surfen?