Konzert Rückblick & Interview mit Black Sea Dahu
Als Alex mich 2014 in Zürich besuchte, landeten wir nach ein paar Bieren im “La Catrina” für das Konzert von Josh. Das Konzert hat uns sehr gut gefallen und so fragten wir die Band, ob sie Lust hätten, nach Sri Lanka zu kommen. Glücklicherweise waren Vera und Janine bereits dem Surfen zugetan, also dauerte es nicht lange, bis der Plan Wirklichkeit wurde.
Im Februar 2015 empfingen wir sie im Madiha Camp. Sie kamen als Trio: Janine brachte ihre Akustikgitarre mit, Vera ihre E-Gitarre und Yannick ein tragbares Schlagzeug. Wenn ich nach all den Jahren an diese Show zurückdenke, erinnere ich mich daran, wie unsere Gäste gebannt die Show verfolgten und jede Minute genossen.
Der Sound war dank der drei verschiedenen Instrumente unglaublich intensiv. Als Punkrock-Enthusiast erinnere ich mich auch noch sehr gut an Bernds Gesichtsausdruck, als sie “Primetime Killers”, einen Song von Bernds früherer Band Rentokill, coverten.
Was mich so glücklich macht, während ich diese Rezension im Jahr 2023 schreibe, ist der Werdegang der Band. Der Bandname wurde auf Black Sea Dahu geändert und mit einer teils neuen Bandformation hat sich dann auch der kommerzielle Erfolg eingestellt. Der Song “In Case I Fall for You” aus dem Album “White Creatures” von 2018 sollte ein Wendepunkt in ihrer Karriere darstellen.
Ihr Talent und ihre harte Arbeit wurden bei den Swiss Music Awards mit dem wohlverdienten Artist Award 2019 anerkannt.
Heutzutage spielen sie ausverkaufte Shows in ganz Europa und arbeiten mit Künstlern wie Ben Howard zusammen. Absolut fantastisch!
Interview:
Wusstet ihr, dass unsere Gäste eure Musik im Camp hören, ohne dass wir diese laufen lassen? 😉
Wirklich? Wir hätten das nie gedacht, wir haben es geschafft! 😉
Im Jahr 2022 habt ihr euer letztes Album, “I Am My Mother.” veröffentlicht. Und wenn man euren Tourkalender anschaut, seid ihr auch in absehbarer Zeit sehr viel unterwegs. Gibt es trotzdem Pläne für ein neues Album?
Ja, wir haben gerade 10 Tage in den Schweizer Bergen verbracht und einige Demos aufgenommen. Es ist jedoch ziemlich herausfordernd Zeit für das Songwriting zu finden, wenn wir so viel mit Touren beschäftigt sind. Wir wollen aber im nächsten Jahr mehr Zeit fürs Songwriting aufwenden.
Vera, als du uns 2023 für einen dreiwöchigen Urlaub besucht hast, hast du deine Gitarre mitgebracht und eigentlich täglich gespielt. Ist diese Musiksucht ein Segen oder ein Fluch?
Definitiv ein Segen. Ich suche wirklich gerne einen Song von einem anderen Künstler heraus und lerne ihn auf der Gitarre. Im letzten Januar, als ich im Camp war, habe ich mich für Bob Dylans “Don’t Think Twice, It’s Alright” entschieden. Zuerst schien es unmöglich, den Song jemals spielen zu können. Ich musste täglich stundenlang üben. Aber dann, nach und nach, sind die Bewegungen geübter, und es klingt okay. Mir gefällt die Tatsache, dass ich beim Spielen an nichts denken muss, ich muss mich nur auf meine Hände konzentrieren, und nach einer Weile kann man wirklich Fortschritte hören.
Janine, wann warst du das letzte Mal Surfen und wie läufts damit?
Der Schlüssel zu unserem bisherigen Erfolg war die volle Konzentration und die vollständige Hingabe unserer Zeit, unseres Geldes und unserer Energie an diese Band. Als Folge davon ist es schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal die Gelegenheit hatte, im Ozean zu surfen, und ich vermisse es wirklich.
Zusätzlich hatte ich eine wirklich beängstigende Erfahrung an der französischen Küste, wo mein Leash riss und ich immer wieder von den Wellen unter Wasser gedrückt wurde, bis mir eine Person zur Hilfe kam. Seitdem habe ich erst vor zwei Jahren langsam wieder mit dem Surfen angefangen, diesmal im Surfpool in Wallis.
Eine Frage die ich immer stelle. Welche MusikerInnen und Bands inspirieren euch?
Ben Howard, Adrianne Lenker, Big Thief, Stormzy, Stromae, R.D. Thomas, Aldous Harding, Matt Corby, Julie Odell, Vitto Meirelles, Patrick Watson, Tchaikovsky, The Tallest Man on Earth, João Donato, Bill Withers, The Beatles, Camille Saint-Saëns, Nick Hakim, Alice Phoebe Lou,…
Ein unvergesslicher Moment aus eurer Zeit auf Tour in Europa?
Ein denkwürdiger Moment war während eines Konzerts in Frankreich, als wir einen Stromausfall erlebten. Der Veranstaltungsort war komplett dunkel, aber das hinderte uns nicht daran, weiterhin akustisch aufzutreten, nur beleuchtet vom Licht einiger Handys, die vom Publikum hochgehalten wurden. Es war ein intimer und wunderschöner Moment, bei dem alle mitsangen und trotz der unerwarteten Herausforderung eine besondere Atmosphäre schafften.
Wie wahrscheinlich ist es, dass wir euch alle wieder in Sri Lanka begrüssen dürfen? Batterien aufladen, Musik spielen und zusammen surfen!
Macht ihr Witze? Lass uns das machen! Wann sollen wir da sein? Mit unseren vollen Terminkalendern müssen wir im Voraus planen, aber wir kommen auf jeden Fall!